F.A.Q.
- Antworten auf häufig gestellte Fragen
F.A.Q.
- Sind die verwendeten Modelle verlässlich?
Die verwendeten DCF-Modelle wurden von erfahrenen Corporate Finance Spezialisten ausgearbeitet, sind praxiserprobt und entsprechen akademischen Ansprüchen.
Im Mittelpunkt steht das DCF-Modell im sogenannten „Entity-Ansatz“.
Erläuterungen hierzu sind unter der Rubrik „Methodik“ zusammengetragen.
Rechtlicher Hinweis: Während auf eine große Sorgfalt beim Anlegen der Modelle geachtet wurde, sind mathematische Fehler und sich im Zeitablauf verändernde Sichtweisen niemals ausgeschlossen und es wird insofern keinerlei Haftung übernommen. An dieser Stelle wird ausdrücklich auf die Nutzungsbedingungen verwiesen.
- Woher kommen die historischen Finanzdaten?
Die von YouCanValue verwendeten Finanzdaten stellen die börsennotierten Unternehmen über Ihren Internetauftritt und über die offiziellen Mitteilungsverpflichtungen („Filings“) zur Verfügung. Die Digitalisierung hat die Erfassung und Verarbeitung dieser Daten und zugehöriger Kapitalmarktdaten in vor einigen Jahren noch kaum vorstellbarer Weise ermöglicht.
Viele börsennotieret Unternehmen stellen Ihre Daten zum Download über Investor Relations kostenfrei zur Verfügung. Anbieter wie „Yahoo Finance“ oder „marketwatch“ bieten Finanzdaten in erstaunlicher Tiefe und Güte. Eine ganze Industrie hat sich auf das Auslesen von Daten im Internet spezialisiert und bietet mit Hilfe von „Scraping“ oder „Crawling“ attraktive Angebote.
Mit EXCEL vertraute Analysten prüfen und nutzten mittlerweile API-Schnittstellen von professionellen Datenhändlern wie etwa „Finnhub“; „iexcloud“; „FinancialModelingPrep“; „alphavantage“ oder „marketstack“. Die von YCV zitierten Unternehmensumsätze sollten in den öffentlich verfügbaren Jahresabschlüssen und Quartalsberichten der jeweiligen Unternehmen wiederzufinden sein, bei EBITDA oder EBIT berichten die Unternehmen schon gerne mal kreativ.
- Woher kommen die Planungsprämissen?
Zur Durchführung eines in die Zukunft ausgerichteten DCF-Modells werden Annahmen für die Finanzplanung (Planungsprämissen) benötigt.
In den verwendeten Modellen werden Planungsprämissen vorgeschlagen, die der Nutzer belassen oder adjustieren kann.
Die Vorschläge orientieren sich an den Ausführungen unter der Rubrik Methodik.
Dort ist nachzulesen, wie beispielsweise die Umsatzentwicklung oder die zukünftige EBIT-Marge mit Blick auf die Vergangenheit, den öffentlich verfügbaren Äußerungen der Unternehmen und auf Basis von Erfahrungswerten angelegt sind.
Ferner verarbeitet YouCanValue Benchmarks der jeweiligen Industrie, seitens KMPG veröffentlichte Steuersätze oder schlicht bewertungstechnische Sachverhalte, wie etwa der Zusammenhang aus Wachstum und Investitionen.
Die Verwendung der Vorschläge liegt im Ermessen des Nutzers und es ist gerade die Philosophie von YouCanValue, dass der Nutzer diese Vorschläge hinterfragen soll.
Sowohl in den EXCEL-Modellen als auch in den Bewertungen im Login-Bereich ist jeweils deutlich gemacht, wie und wo der Nutzer die Planungsprämissen anpassen kann.
Bewertungsrelevante Planungsparameter wie beispielsweise Grenzsteuersätze, Reinvestitionsquoten, Betafaktoren (Bottom-Up) oder regionale Risikoprämien sind im System separat hinterlegt. Deren Bedeutung und Herleitung ist ebenfalls unter der Rubrik Methodik erläutert.
- Sind die Planungsprämissen verlässlich?
Die Zukunft ist stets ungewiss und niemand kann die genaue Entwicklung der Finanzdaten eines Unternehmens vorhersagen, auch nicht das Management oder erfahrene Analysten.
Stünden die zukünftigen Zahlungsströme eines Unternehmens fest, wären Aktien wie der Sparbrief einer Sparkasse risikolos. Dem ist eindeutig nicht so und der Grund, warum im Rahmen einer Unternehmensbewertung mit einem höheren Faktor als dem risikolosen Zins diskontiert wird, dem jeweiligen Risiko angemessenen.
Wird die unsichere Zukunft als Kritikpunkt gegenüber DCF-Modellen ausgeführt, erfolgt eine Missachtung eines am Ende einfachen Zusammenhangs: Um mit Aktien erfolgreich zu investieren, müssen die getroffenen Annahmen in den DCF-Modellen nicht eintreffen. Die Annahmen müssen im Schnitt nur besser sein, als der Markt diese zum Bewertungsstichtag implizit einpreist. Diese Erkenntnis ist vielfach nicht vorhanden.
- Woher kommen die Diskontierungsfaktoren (WACC)?
Als Diskontierungsfaktoren dienen die gewichteten Kapitalkosten des zu bewertenden Unternehmens (Eigenkapitalkosten und Fremdkapitalkosten). Die Eigenkapitalkosten berechnet YouCanValue in Anlehnung an das Capital Asset Pricing Model (CAPM). Dies ist ein in Theorie und Praxis sehr verbreiteter Ansatz.
Unter Methodik sind die relevanten Hintergründe und Erläuterungen nachzulesen.
Als standardisierte Aktienrisikoprämie verwendet YouCanValue 6,0%. Der Fachausschuss für Unternehmensbewertung des IDW empfiehlt eine Risikoprämie regelmäßig zwischen 5,5% und 8,0%. International werden z.B. für den US-amerikanischen Aktienmarkt meist etwas geringere Risikoprämien begründet und veröffentlicht.
Die Risikoprämie sollte für jedes Unternehmen unter Berücksichtigung der jeweiligen regionalen Absatzmärkte individuell angepasst werden. Hierbei ist hilfreich, dass börsennotierte Unternehmen eine Umsatzverteilung nach regionalen Absatzmärkten veröffentlichen. Als Risikomaß für die jeweiligen Absatzgebiete können die Renditen der am Markt gehandelten Ausfallrisiken der betreffenden Länder (Credit Default Swaps) oder eine mathematische Logik anhand veröffentlichter Länderratings verwendet werden.
Das relative Risiko eines Unternehmens wird mit Hilfe von Branchenbetas „bottom-up“ ermittelt. Mittlerweile werden Branchenbetas im Internet von seriösen Anbietern veröffentlicht. Die Herleitung der von YCV verwendeten Branchenbetas ist ausführlich unter Methodik nachzulesen.
Die individuelle Risikoprämie für ein Unternehmen wird mit der zum Bewertungsstichtag veröffentlichten Rendite 10-jähriger Staatsanleihen (risikoloser Zins) der jeweiligen im Modell verwendeten Währung zur Berechnung der Eigenkapitalkosten addiert und ggf. mit Blick auf die Volatilität der historischen Ertragskraft des Unternehmens angepasst (sog. „CAPM plus“).
Die Fremdkapitalkosten basieren i.d.R. auf den Renditen gehandelter Unternehmensanleihen mit 10-jähriger Laufzeit, die dem jeweiligen Unternehmen über ein sogenanntes „synthetisches Rating“ zugeordnet werden. Die Fremdkapitalkosten werden um den Grenzsteuersatz gemäß Firmensitz reduziert („tax shield“), da im Modell die Steuerquote auf das Ergebnis vor Zinsen bezogen wird.
Die Eigen- und Fremdkapitalkosten werden mit dem Marktwert des Eigenkapitals (Marktkapitalisierung) und dem Fremdkapital (Marktwert zinstragender Verbindlichkeiten) gewichtet (WACC). Wem die resultierenden Vorschläge der WACC nicht angemessen, veraltet oder zu kompliziert erscheinen, kann in den Modellen eigene Diskontierungsfaktoren eintragen.
- Wie kann es sein, dass ein Börsenkurs ganz erheblich von einem Bewertungsergebnis abweicht?
Liegt der aktuelle Börsenkurs erheblich (z.B. 200% oder mehr) über oder unter dem berechneten Wert je Aktie, sollten zunächst die verwendeten Planungsprämissen auf Fehleingaben überprüft und ggf. die verwendeten Diskontierungsfaktoren überdacht werden. Empfehlenswert ist zudem ein Blick auf die jüngere Entwicklung des Börsenkurses sowie eine Recherche, ob besondere Nachrichten über das Unternehmen vorliegen.
Insbesondere bei Wachstumsunternehmen können sich die Planungsvorschläge in den DCF-Modellen als zu konservativ erweisen. Dies kann schon alleine daran liegen, dass die Umsatzwachstumsraten (bereits) nach 5 Planungsperioden linear zum eingeschwungen Zustand angepasst werden.
Gerade für diese Situationen kann der Nutzer mit Hilfe der Modelle feststellen, an welche Planungsprämissen zu glauben ist, um den aktuellen Börsenkurs zu erreichen.
Beispielsweise kann herausgearbeitet werden, welches Umsatzwachstum und/oder welche EBIT-Margen zukünftig notwendig sind, um den bestehenden Aktienkurs zu rechtfertigen. An dieser Stelle sei aber auf den empirischen Nachweis hingewiesen, dass über 90% der Wachstumsunternehmen bereits nach 5 Jahren ihre bis dahin hohen Wachstumsraten einbüßen. Selbstverständlich gibt es Ausnahmen und beispielhafte Unternehmen, die über Dekaden hinweg zweistellige Wachstumsraten erzielten konnten. Es sind aber Ausnahmen.
Grundsätzlich ist es durchaus möglich – und gerade Sinn einer intrinsischen Unternehmensbewertung – festzustellen, dass ein aktueller Börsenkurs mit plausiblen und als realistisch empfundenen Annahmen über die zukünftig erwarteten Cashflows nicht zu rechtfertigen ist, manchmal nicht annähernd.
Möglicherweise bleibt am Ende schlicht die Feststellung, dass die Kapitalmarktteilnehmer deutlich abweichende Annahmen einpreisen oder der Börsenkurs vollends durch Stimmung und Momentum geprägt ist.
- Kann es sein, dass der Wert einer Aktie negativ ausfällt?
Es kann durchaus vorkommen, dass der Barwert der erwarteten Cashflows vor Finanzierung (FCFF) inklusive „Terminal Value“ beispielsweise nicht ausreicht, die zinstragenden Verbindlichkeiten eines Unternehmens zu decken und ein negativer Aktienwert resultiert.
Ferner führt ein für die Zukunft dauerhaft unterstellter Verlust für das Unternehmen zu einem negativen Wert.
Wenn auch nach Prüfung von Planungsprämissen, der Wert einer Aktie negativ ausfällt, sollte nicht in eine Optimierung mit Blick auf das Ergebnis verfallen werden.
Es ist wie es ist, „do not fight the numbers!“.
Vorgenanntes ist exakt die Freiheit, die sich ein unabhängiger Bewerter gönnen sollte, der sich von Meinungen der so häufig interessengesteuerten Finanzindustrie lösen kann. Beispielsweise wagen es Analysten einer Bank eher selten, ein DCF-Modell für ein börsennotiertes Unternehmens mit einem negativen Wert des Eigenkapitals zu veröffentlichen. YCV hat damit kein Problem.
- Wie sind außergewöhnliche Bewertungskennzahlen (Multiplikatoren) zu erklären?
Klassische Bewertungsmultiplikatoren wie etwa das KGV oder das Verhältnis Unternehmenswert/EBITDA, basieren in der Regel auf Vergangenheitswerten, während DCF-Modelle in die Zukunft gerichtet sind.
Bei einer intrinsischen Unternehmensbewertung ist ein Bewertungsmultiplikator eine Resultante.
Die Nutzung eines Bewertungsmultiplikators (z.B. von Vergleichsunternehmen, ein Branchendurchschnitt oder ein historischer Mittelwert) führt zu einer (relativen) Bepreisung des Unternehmens und nicht zu einer Bewertung.
Entscheidet sich ein Investor zum Erwerb der Aktie eines Unternehmens, weil bei ausgewählten Bewertungsmultiplikatoren im Vergleich zur Peer-Group Nachholbedarf erkannt wurde ohne den Wert des Unternehmens zu hinterfragen, besteht ein reiner Handelsansatz, kein Value-Ansatz.
DCF-Modelle können und sollen Situationen entlarven, bei denen es gute Gründe dafür gibt, warum Bewertungsmultiplikatoren außergewöhnlich ausfallen oder die zum Vergleich herangezogenen Multiplikatoren sich aus intrinsischer Sicht nicht rechtfertigen lassen.
- Worin unterscheidet sich das DCF-Modell in EXCEL gegenüber den im Login-Bereich verwendeten DCF-Modellen?
Die im EXCEL-Grundmodell angelegte Methodik unterscheidet sich grundsätzlich nicht von der Methodik der im Login-Bereich eingestellten DCF-Modellen.
Wichtige mathematische Berechnungen wie die Prognose von Umsatz anhand von Wachstumsraten, die Herleitung von EBIT mit Hilfe von Margen, die Behandlung von Steuern oder der Abzug von Nettoinvestitionen funktionieren gleich.
Auch ist die Berechnung des Terminal Value und die Logik zur Bildung der Barwerte grundsätzlich identisch.
Die Aufbereitungen im EXCEL-Modell umfassen jedoch eine Fülle von zusammengetragenen Finanzdaten und Benchmarks, die auf die Planungsparameter wirken können.
Nachfolgende Sachverhalte werden im EXCEL-Grundmodell zusätzlich beachtet, nicht jedoch in den DCF-Modellen im Login-Bereich:
1. Der bis zur Einführung von IFRS 16 in den historischen GuV-Rechnungen enthaltene Aufwand für operatives Leasing wird zwecks Vergleichbarkeit mit den EBIT-Margen der Zukunft bereinigt, dies kann auf die Herleitung der zukünftigen EBIT-Margen wirken.
2. Steuerliche Verlusttöpfe werden in einer Nebenrechnung berücksichtigt und können dazu führen, dass das „tax-shield“ in den gewichteten Kapitalkosten (WACC) für den Fall von Verlusten seine Wirkung verliert.
3. Die Equity Bridge enthält als weitere Abzugsposten den Barwert ggf. noch immer vorhandener operativer Leasingaufwendungen und berücksichtigt einen separat berechneten Marktwert für ggf. vorhandene Eigenkapitaloptionen (z.B. Stock Options für das Management).
4. Im EXCEL-Grundmodell wird in einer Nebenrechnung der Marktwert des Fremdkapitals hergeleitet und sowohl für die WACC als auch für die Equity-Bridge verwendet, während die DCF-Modelle unter Demo und im Login-Bereich auf den Buchwert des Fremdkapitals zurückgreifen.
- Welche Titel enthält der Login-Bereich?
Unter der Rubrik „Hinweise zum Login-Bereich“ sind nach den allgemeinen Nutzungshinweisen die Kriterien aufgeführt, die die Unternehmen im Login-Bereich zum jeweiligen Bewertungsstichtag einhalten. Grundsätzlich müssen die Unternehmen für ein DCF-Modell nach dem „Entity-Ansatz“ geeignet erscheinen. Finanztitel, Immobilientitel oder nicht ausreichend gehandelte Titel gehören z.B. nicht dazu. Ferner muss die Rechnungslegung der Unternehmen in stabilen Währungen erfolgen. Erläuterungen hierzu unter „Grenzen eines Bewertungsmodells“ in der Rubrik Produkt. Grundsätzlich behält es sich YCV je nach verfügbaren Ressourcen und den Beiträgen von Mitgliedern vor, die Auswahl von Unternehmensbewertungen im Login-Bereich zu modifizieren.
- Wie erhalte ich eine aktuelle Unternehmensbewertung für ein gewünschtes Unternehmen in EXCEL?
Eine umfangreiche Aufbereitung von Finanzdaten plus DCF-Modell und Erläuterungen kann für gewünschte börsennotierte Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Hierfür bitten wir um Kontaktaufnahme per E-Mail an info@youcanvalue.de